Die German Church School (GCS) in Addis Abeba hat sich zum Ziel gesetzt, armen Kindern aus den umliegenden Stadtvierteln eine Chance auf umfassende Bildung zu geben. Schülerinnen und Schüler, die sonst kaum die Möglichkeit hätten, einen qualifizierten höheren Bildungsabschluss zu machen, werden gezielt gefördert. Sie sollen so gestärkt werden, dass sie aus eigener Kraft die Armut und Perspektivlosigkeit verlassen können.
Gründerin und Träger der GCS ist die Evangelische Auslandsgemeinde deutscher Sprache an der Kreuzkirche in Addis Abeba, auf deren Compound die Schule angesiedelt werden konnte; daher auch ihr Name. Unterricht, Betreuung und Schulleitung liegen allerdings zu 100% in äthiopischer Hand. Der Unterricht folgt dem staatlichen äthiopischen Bildungsplan und ist konfessions- und religionsneutral.
Eine Sozialarbeiterin und ein Sozialarbeiter sowie eine Krankenschwester der GCS kümmern sich über den Unterricht hinaus umfassend um das Wohl der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Familien. In die GCS können nur Kinder der ärmsten, notleidenden Familien aufgenommen werden. Sie erhalten kostenfrei Schuhe und Schuluniform, sämtliche Unterrichtsmaterialien, Mittagessen und weitere notwendige Unterstützung für die Familien, damit gewährleistet ist, dass sie ihre Schullaufbahn unabhängig von ihrer Herkunft bewältigen können.
Gäste, die die GCS besuchen, spüren, dass die Kinder mit großer Freude zur Schule kommen und dankbar sind für die Chance, die sich ihnen bietet: In der GCS werden die Klassenstufen 1 bis 8 unterrichtet. Anschließend wechseln die Schülerinnen und Schüler auf staatliche Schulen, um dort möglichst nach Klasse 12 ihren staatlichen Schulabschluss zu machen und die Hochschulreife zu erlangen. Sie werden in dieser Zeit weiterhin vom Sozialprojekt der GCS unterstützt und kommen samstags an die GCS, um an einem Förderprogramm teilzunehmen.
Eine große Besonderheit für Äthiopien ist die Integration von blinden und körperbehinderten Kindern in den Regelunterricht. Bereits seit fast 30 Jahren werden Kinder mit Sehbehinderung aufgenommen; inzwischen wird darauf geachtet, dass in jeder Klasse mindestens zwei blinde Kinder integriert werden, die von sehenden Partnerinnen und Partnern in ihrer Klasse begleitet werden. Damit hat die GCS eine Vorreiterrolle für ganz Äthiopien und wurde zur Modellschule für weitere Schulen. Seit kurzem gibt es einen Aufzug, so dass jetzt auch Kinder im Rollstuhl die GCS besuchen können.
Der Unterhalt der Schule, Unterrichtsmaterial, Personal und Gebäude, sowie die Unterstützung der Familien werden vor allem durch Einzelpatenschaften, Projektpatenschaften und Einzelspenden finanziert. Dazu kommt vor allem im Bereich der Integration behinderter Kinder die Unterstützung einzelner Hilfsorganisationen wie der „Kindernothilfe“.
Viele weitere Informationen, u.a. zur Geschichte, Zahlen und Fakten über die German Church School, finden sich auf der Homepage des Fördervereins der GCS „Melkam Edil e.V.“.