Mit Friedrich Ebert als Namensgeber haben wir uns bewusst für eine in der Region verwurzelte Persönlichkeit entschieden, die für Demokratie und Offenheit steht. Der SPD-Politikers, der 1919 zum ersten demokratisch gewählten Staatsoberhaupt Deutschlands avancierte, prangt im FEG-Atrium in Form eines überlebensgroßen Mosaiks, das von unseren Schülerinnen und Schülern gestaltet wurde. - Hier einige wichtige Stationen seines Lebens (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!):
Der aus Heidelberg stammende Sattlergeselle Friedrich Ebert (1871-1925) war das erste demokratische Staatsoberhaupt in der deutschen Geschichte, zugleich das erste, das aus der Sozialdemokratie hervorgegangen war. Seine parteipolitische Karriere erreichte 1913 mit der Wahl zu einem der beiden SPD-Vorsitzenden ihren Höhepunkt. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches am Ende des Ersten Weltkrieges trat er im November 1918 als führendes Mitglied der revolutionären Übergangsregierung in die staatspolitische Verantwortung.
Auch wenn vor allem seine Rolle in der Revolution von Zeitgenossen und von späteren Historikern kritisch beurteilt wurde, so wird doch mehrheitlich anerkannt, dass es ihm gelungen ist, in der aufgeheizten revolutionären Atmosphäre das drohende Chaos abzuwenden und den Weg in die Demokratie zu bahnen.
Der Mitbegründer der Weimarer Republik stand von 1919 bis 1925 als Reichspräsident an der Spitze der von Krisen geschüttelten ersten deutschen Demokratie, deren Bestand er konsequent verteidigte.
Als die in Weimar tagende Nationalversammlung am 11. Februar 1919 Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten wählte, versprach der sozialdemokratische Parteivorsitzende in seiner Dankesrede, das Amt überparteilich auszuüben: "Ich will und werde als der Beauftragte des ganzen deutschen Volkes handeln, nicht als Vormann einer einzigen Partei."
Er legte damit ein für die damalige Zeit völlig neues Amtsverständnis an den Tag. Er wollte nicht wie sein Vorgänger Kaiser Wilhelm II., der ein Drittel der Bevölkerung, die Sozialdemokratie, außerhalb der Gesellschaft gestellt hatte, ausgrenzen, sondern zusammenführen und Brücken bauen.
Diese Verpflichtung zur überparteilichen Integration war die eine Seite seines Amtsverständnisses. Auf der anderen stellte er heraus, dass er sich als Sozialdemokrat den Interessen der Arbeiterbewegung verpflichtet fühlte: "Ich bekenne aber auch, dass ich ein Sohn des Arbeiterstandes bin, aufgewachsen in der Gedankenwelt des Sozialismus, und dass ich weder meinen Ursprung noch meine Überzeugung jemals zu verleugnen gesonnen bin."
Quelle: Walter Mühlhausen: "Friedrich Ebert 1871-1925. Ein Schneidersohn wird Staatsoberhaupt. Eine biographische Skizze", in: "Vom Arbeitführer zum Reichspräsidenten. Friedrich Ebert (1871-1825). Katalog zur ständigen Ausstellung in der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte", hrsg. von Bernd Braun und Walter Mühlhausen, Heidelberg 2012, S. 17.
In Eberts Geburtshaus in Heidelberg ist die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte beheimatet, die von der Stiftung gleichen Namens getragen wird. Ein interessantes Ziel für Exkursionen im Rahmen des Geschichtsunterrichts. Bitte klicken Sie auf das Bild: